Die Taschen sind gepackt: Methodenhandbuch für Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe
Für ehrenamtlich Engagierte in der Arbeit mit Migrantinnen und Migranten sowie Geflüchteten hat der DRK-Kreisverband Emsland e.V. ein Methodenhandbuch erarbeitet, das zusammen mit verschiedensten Informationsmaterialien in insgesamt fünf Taschen verpackt, ab sofort zur Ausleihe bereitsteht.

„Das Methodenhandbuch ist im Rahmen des Projekts „Zusammen stark! Ehrenamt“ entstanden, das zum Ziel hat, Ehrenamtliche zu qualifizieren, Gruppen zu leiten, deren Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Migrationshintergrund haben.“, erklärt Helen Wessels, Bereichsleitung Migration. So treffen sich seit 2017 mehrere MiRA -Gruppen (Miteinander Reden und Ankommen) sowohl im DRK-Haus Global, als auch vereinzelt bei jemandem zuhause. Waren es zu Anfang ausschließlich Frauengruppen so ist inzwischen auch der Bedarf an Gruppen für Männer und Jugendliche gewachsen und mit Hilfe der Projektmitarbeiterinnen umgesetzt worden.
„Verschiedenste Methoden werden im Handbuch ausführlich beschrieben und können zum Beispiel durch vorhandene Kopiervorlagen angewendet werden“, sagt Ruth Jongebloed als Projektverantwortliche.
„Im Handbuch werden aber nicht nur Methoden aufgelistet, sondern der Gruppenleitung beispielsweise auch pädagogische Abläufe, wie Gruppenphasen, Gruppenprozesse oder Kommunikationsmodelle erläutert,“ so Jongebloed weiter. Wertvolle Hinweise für das eigene Verhalten als Gruppenleitung werden dargestellt, ebenso wie der Umgang mit schwierigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern oder Störungen im Gruppengeschehen. Das Handbuch enthält sowohl praktische Tipps als auch theoretisches Hintergrundwissen. Außerdem wurde eine möglichst einfache Sprache verwendet, denn „uns ist es ein großes Anliegen, dass sich aus den unterschiedlichen Gruppen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren finden, die selbstständig, mit Unterstützung der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen im Hintergrund, eine Gruppe leiten.“ ergänzt Lisa Obaia, die ebenfalls für die Umsetzung des Projekts verantwortlich ist. Von den sechs Gruppen werden bereits vier Gruppen von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren mit Migrationshintergrund geleitet.
„Das Handbuch ist jederzeit erweiterungsfähig, da sich die Gruppen weiterentwickeln und sich der Prozess im Laufe der Zeit verändern wird. Deshalb bieten wir innerhalb des Ausleihverfahrens die Möglichkeit zur Evaluation, um Veränderungswünsche oder Anregungen aufzunehmen“ so Wessels abschließend.
Aufgrund der derzeitigen Situation ist es nicht möglich, dass sich die Gruppen real treffen. „Einzelne Methoden können durchaus im virtuellen Raum ausprobiert werden, sodass der Gruppenprozess auch in Corona-Zeiten fortgesetzt wird“, so Obaia.
Wer Interesse an einer Methoden-Tasche und/oder der ehrenamtlichen Arbeit innerhalb der Migrationsberatungs- und Kontaktstelle des DRK-Kreisverband Emsland e.V. hat, kann sich gerne bei Lisa Obaia melden, Tel.: 04961 9123 2026.