Interkulturelle Woche: DRK in Papenburg zieht positive Bilanz
Mit einer Lesung von Luc Degla wurde die diesjährige Interkulturelle Woche, die unter dem Motto „Vielfalt verbindet!“ stand, eröffnet. Der Autor versucht Situationen, die er als Westafrikaner in Deutschland erlebt hat, mit Humor zu nehmen: Degla beklagt sich nicht, sondern beschreibt und erzählt, wie er sein bisheriges Leben in Deutschland wahrgenommen hat und was er erlebt hat. Er möchte einen Einblick in das Leben eines Migranten ermöglichen und gibt andererseits Migranten Tipps, wie sie humorvoll mit Reaktionen umgehen können, die sie bisher vielleicht als verletzend aufgenommen haben. So sagt er beispielsweise mit einem Lächeln: „Ich bin immer der schwarze Peter!“.
Darüber hinaus fand im Rahmen der Interkulturellen Woche ein Antirassismusworkshop statt. Über den Abend, an dem IBIS und DRK gemeinsam Handlungsmöglichkeiten für Betroffene aufzeigten, berichten wir hier ausführlich.
Am Freitag waren Mitarbeiterinnen der DRK Migrationsberatung, Geflüchtete und Ehrenamtliche mit dem mobilen Integrationsprojekt „Wir vor Ort – das rollenden Begegnungscafé“ auf dem Wochenmarkt. Neben Gesprächs- und Austauschgelegenheiten im und um den auffällig gefärbten Bus markierten Geflüchtete und Ehrenamtliche mit farbigen Abdrücken wichtige Schritte der Integration auf dem Gehweg am Hauptkanal. Bedeutungsvolle Stationen auf dem Weg zur Integration waren dabei beispielsweise der erste Kontakt zum Nachbarn, in der Stadt gegrüßt zu werden, der Besuch eines Deutschkurses oder das Finden einer Arbeitsstelle. Integration erfordert viele kleine Schritte von allen, sowohl den Einheimischen als auch von den Zugewanderten, was die Aktion auf dem Wochenmarkt verdeutlichte.
Als Abschlussaktion der Interkulturellen Woche veranstaltete das Deutsche Rote Kreuz einen Tag der offenen Tür im Haus Global an der Kirchstraße. Zahlreiche Gäste nutzten diesen Tag, um das Haus und die verschiedenen Angebote, die auf Integration und Dialog abzielen, kennenzulernen. Bei einem heißen oder kalten Getränk und leckerem Fingerfood, das von den Ehrenamtlichen unterschiedlichster Nationen zusammengetragen wurde, fanden viele intensive Gespräche statt, sodass es einen regen Austausch gab. Das Haus Global, das als internationales Begegnungshaus ins Leben gerufen wurde, wird von Ruth Jongebloed geleitet, die gemeinsam mit den Ehrenamtlichen Angebote wie Tanzgruppen, Deutschkurse, Krabbelgruppen und Koch- sowie Spieleabende organisiert.
Insgesamt ist Helen Wessels, Bereichsleitung der Migration beim DRK Kreisverband Emsland e. V., mit dem Verlauf der Woche sehr zufrieden: „Es gab anregende Gespräche, guten Austausch und viel Input, der zum Nachdenken anregt – davon profitieren auch wir in der Migrationsberatung."