Kontakt trotz Corona: DRK ermöglicht Videotelefonie
Das vom Landkreis Emsland ausgesprochene Besuchs- und Betretungsverbot für Pflegeeinrichtungen macht auch vor den DRK-Wohnparks und der Kurzzeitpflege im Hasemed nicht Halt. Um den Bewohnern und Bewohnerinnen unter den gebotenen Sicherheitsmaßnahmen dennoch den für sie so wichtigen Kontakt zu Angehörigen zu ermöglichen, werden aktuell Tablets mit einer Videotelefonie-App getestet. In den ambulant betreuten Wohngemeinschaften des DRK in Meppen-Esterfeld laufen diese bereits und konnten schon vielen Pflegebedürftigen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Generell hat sich mit dem Besuchs- und Betretungsverbot aus der Allgemeinverfügung Nr. 9 des Landkreises einiges in den Pflegeeinrichtungen geändert. Guido Vennegeerts, Bereichsleiter der teilstationären Pflege des DRK im Emsland, gibt einen Einblick:
Welche Ausnahmen gibt es und wie reagieren die Pflegebedürftigen, aber auch Angehörige?
Den Angehörigen fällt es zum Großteil schwer nicht bei ihren Eltern oder Großeltern zu sein, jedoch ist den meisten die aktuelle Lage deutlich und somit bringt das Besuchsverbot auch eine Art Sicherheit als Schutzfunktion mit. Die Bewohner werden zum einen durch die Maßnahmen beunruhigt, da ihnen das Risiko deutlich wird und somit eine Angst aufkommt. Zum anderen erfahren sie aber auch eine Sicherheit und achten teilweise peinlichst genau darauf, wer sich den Einrichtungen nähert. Über unseren Postkasten können Angehörige Grußkarten oder auch selbstgebasteltes der Kinder einwerfen, worüber sich die Bewohner und Bewohnerinnen sehr freuen.
Wie kommen die Bewohner damit klar, nicht groß raus zu können?
Das ist natürlich vor allem für die Bewohner schwer, die noch sehr mobil und eigenständig sind und einen hohen Bewegungsdrang haben. Jedoch überwiegt die Schwierigkeit keinen Besuch empfangen zu können, da mehr Verkehr in die Einrichtungen als aus den Einrichtungen herrscht. In den DRK-Wohnparks ist es den Pflegebedürftigen möglich, im Innenhof frische Luft zu schnappen – allerdings natürlich nur einzeln ohne Kontakt zu den anderen Wohnbereichen.
Das Leben in den jeweiligen Wohngemeinschaften findet weiter eingeschränkt statt, sodass vor allem in den ambulant betreuten Wohngemeinschaften weiter eine Struktur und eine Gemeinschaft herrscht, die in einer solchen Zeiten Abwechslung und Trost spendet.
Und wie gehen die Pflegekräfte mit der Situation um?
Das ist von Person zu Person unterschiedlich. Durch die Besuchs- und Betretungsverbote ist eine Art Ruhe in den Einrichtungen eingekehrt, die die Arbeitsabläufe erleichtert. Jedoch sind die Mitarbeiter gleichzeitig in einer dauerhaften Anspannung, was die Prognosen und deren möglichen Auswirkungen angeht - niemand von uns möchte beispielsweise als symptomloser Überträger jemanden infizieren. Dieser Druck sorgt neben dem erhöhten Betreuungsbedarf für zusätzliche Belastungen. Wir versuchen einfach alle, das beste aus der Situation zu machen. Vor allem jetzt zu Ostern überlegt das ganze DRK-Team, wie wir die Feiertage trotz allem angenehm gestalten können.