Mittendrin statt nur dabei: DRK-Kreisverband Emsland wird Modellregion
Aus ganz Deutschland wurden drei Standorte ausgewählt, die sich im Rahmen einer ausführlichen Bewerbung als passende Modellregion für das Projekt „Demokratie leben - Elternpartizipation beim Übergang Kita-Schule“ herauskristallisiert haben.

Das vom Bundesverband des Deutschen Roten Kreuzes getragene Projekt fokussiert die Förderung der Beteiligung von Eltern bei der Gestaltung des Übergangs von der Kita in die Grundschule. Mit einer fünfjährigen Laufzeit, also bis Ende 2024, werden im DRK-Kreisverband Emsland (Niedersachsen), Kreisverband Segeberg (Schleswig-Holstein) und dem Kreisverband Mohs (Brandenburg) demokratische Handlungskompetenzen für Eltern und Kindern im Übergang von der Kindertagesstätte in die Schule weiterentwickelt und gestärkt.
„Demokratie leben“ in den DRK-Kitas im nördlichen Emsland
Projektauftakt war vom 22. bis 24. September 2020 mit einer dreitägigen Veranstaltung für die pädagogischen Fachkräfte zum Thema „Adultismus in der Kindertagesstätte“. Alle 80 pädagogischen Fachkräfte der DRK-Kitas im Emsland konnten sich hierbei durch die beiden Referentinnen Gisela Röhling (Diplom-Pädagogin, Interkultur- und Betzavta-Trainerin, Systemisch-Intergrative Coach, Prozessbegleitung Inklusion, Video-Interaktionsbegleitung und –Beratung) und Marlies Koenen (Erzieherin, Grundschullehrerin und Diplom-Pädagogin, Prozessbegleiterin im Projekt „Vielfalt leben und erleben“ des Nifbe) zum Thema Haltung bzw. erzieherische Macht gegenüber den ihnen anvertrauten Kindern und Familien weiterbilden. Dabei war der erste Schritt die Auseinandersetzung mit den Werten und Anforderungen der eigenen Erziehung, die man als Kind erfahren hat.
Der DRK-Kreisverband Emsland e.V. will in den nächsten Jahren genau analysieren, welche Konzepte der Elternbeteiligung im Übergang bereits bestehen und welche konkreten Bedarfe für Familien im Übergang zu verzeichnen sind. Darüber hinaus gehe es auch darum, die pädagogischen Fachkräfte in Kitas und Grundschulen für das Thema Demokratie und Partizipation von Eltern noch mehr zu sensibilisieren. Es gelinge somit kontinuierlich partizipativ mit verschiedenen Zielgruppen zum Thema Bildungsübergange zu arbeiten und so Kooperationen auszubauen oder neu zu entwickeln.
„Wir haben in den DRK-Kitas eine große Bandbreite an Kompetenzen und Ressourcen, die für Familien im Übergang hilfreich sein könnten. Durch eine stärkere Elternpartizipation erhoffen wir uns, dass es bereichernde und wirkungsvolle Maßnahmen geben wird, Kindern und ihren Familien den Eintritt in die Grundschule zu erleichtern,“ berichtet Nicole Lammers, Bereichsleitung Kitas. Zudem verspricht sich die Fachberaterin durch den Austausch mit anderen Kreisverbänden deutschlandweit, Best-Practice-Modelle zu entwickeln und an die Praxis weiterzugeben.
Dreh- und Angelpunkt im Projekt „Demokratie leben“ ist die Weiterentwicklung. Inhaltlich wird es um die Weiterentwicklung von Formaten der Elternbeteiligung, von Kooperationsmodellen im Sozialraum, der Fortführung von Bausteinen eines Curriculums zum Thema Macht in der Kindertagesstätte und der Entwicklung von Qualifizierungs- und Vernetzungsangeboten gehen.
„Sämtliche Ergebnisse, Erfahrungen und Entwicklungen innerhalb unseres Projektes sollen auch für andere Kitas zugänglich gemacht werden. Unser Wunsch ist es, dass möglichst viele an den Erkenntnissen teilhaben, sodass eine Diskussions- und Adaptionsbasis in Bezug auf familiengerechte Bildungsübergänge geschaffen wird.“, erzählt Michelle Jungsthöfel, Projektbeteiligte vom DRK-Kreisverband Emsland e.V. Gesichert werden so Materialien und digitale Medien zum Thema Partizipation und Beziehungsgestaltung mit Eltern. Profitieren werden davon insbesondere bereits durch das Projekt Brücke bestehende Netzwerkpartner wie die Grundschule Kirchschule in Papenburg sowie die Amandusschule und die Schule am Draiberg in Aschendorf, aber auch neue Kooperationspartner und die Fachöffentlichkeit.