Schulung für DRK-Retter: Gefahren beim Unfall mit einem E-Auto
Mit welchen Gefahren ist zu rechnen, wenn ein E-Auto an einem Unfall beteiligt ist? Darüber haben sich Erste Hilfe-Ausbilder und Rettungsdienstmitarbeiter des DRK Kreisverband Emsland aufklären lassen: Inhaber Frank Jansen und Harro Wolheim von Mitsubishi Motors Deutschland luden zu einer Fortbildung in das Autohaus Jansen.
An der Einsatzstelle ein beteiligtes E-Auto zu erkennen, ist für die Rettungskräfte eventuell an einem zusätzlich „E“ auf dem Fahrzeugkennzeichen möglich –diese Kennzeichnung sei aber nicht genormt, erklärt Wolheim den Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes. Eine Abfrage über das Fahrzeugkennzeichen und die Fahrgestellnummer kann eine sichere Auskunft über die jeweilige Antriebsart des Fahrzeugs geben. Gut erkennbar sind Hochvoltfahrzeuge jedoch an einer orangenen Kabelführung im Hochvoltbereich. Damit Ersthelfer und Rettungskräfte gefahrlos einen Verletzten versorgen können, hat die Spannungsfreischaltung beim Hochvoltfahrzeug oberste Priorität, denn der Kontakt mit der Hochvoltanlage vom E-Auto kann zu erheblichen Verbrennungen und sogar zum Herzstillstand führen.
Harro Wolheim zeigte an einem praktischen Beispiel, dass nur durch die Einhaltung der korrekten Abläufe (erst die Zündung ausschalten und dann die 12-Volt-Batterie vom Bordnetz trennen) zur Spannungsfreiheit der Hochvoltanlage führt. Damit bei einem Unfall schnellstmöglich alle Gefahrenpunkte an einem Elektroauto gefunden werden können, empfiehlt Wolheim Haltern das Ausdrucken einer zum jeweiligen Fahrzeugtyp passenden Rettungskarte: „Diese gibt es auf der Homepage des Fahrzeugherstellers. Das Verstauen der Rettungskarte hinter die Sonnenblende des Fahrersitzes ermöglicht den Rettungskräften einen schnellen Zugriff.“ Die Suche, das Freilegen und Betätigen eines Trennschalters sei nur mit einem hohen zeitlichen Aufwand und entsprechendem Werkzeug möglich und werde im Einsatzfall nicht empfohlen, so Wolheim.
Übrigens: Rettungskarten gibt es auch für konventionelle PKW zum Ausdrucken auf den Internetseiten des Fahrzeugherstellers, beim TÜV oder auch beim ADAC.